Wie aus 1001 Nacht wurde gefeiert
Arabische Königshochzeit. Was wie ein Märchen klingt, durfte Manuela und Hannes Gamper von Tiroler Goldschmied als eine der wenigen Europäer Anfang Januar erleben.
Welche Ehre eine Einladung zur Hochzeit von Sheikha Maryam bint Mohammed Al Maktoum und Sheikh Suhail bin Ahmed bin Juma Al Maktoum zu erhalten. Wir waren sehr gespannt wie eine königliche arabische Hochzeit gefeiert wird. Was sollen wir anziehen, welchen Schmuck sollen wir tragen und vor allem, was schenkt man einem Sheikh und einer Sheikha? Eine handgeschmiedete, mit viel Liebe zum Detail gefertigte silberne Falkenhaube mit Brillanten und den Namen der Beiden auf arabisch war das Ergebnis. Details wie die Bänder und der schwungvolle Teil ober der Südseeperle wurden mit 18 Kt. Gold veredelt. Für die Sheikha gab es ein personalisiertes Armband mit den Namen des Brautpaares, ein Herz und das Unendlichkeitszeichen. Außerdem eine Einladung nach Südtirol im Sport & Wellness Resort Quellenhof .
Wir erfuhren, dass eine arabische Hochzeit über mehrere Tage dauert. Da gibt es zum einen einen Henna-Abend, wo die Hände der Braut mit Fruchtbarkeitssymbolen bemalen werden. Es gibt auch ein Ritual, wo die Braut mit Gold behangen wird. Hannes war am Mittwoch zur offiziellen Feier der Männer eingeladen. In einer riesigen Halle ganz in weiß wurde ein traditioneller Tanz aufgeführt. Fast nur arabische Gäste waren anzutreffen und Hannes fiel mit seinem Smoking und vor allem mit der einzigartigen Falkenhaube sichtlich auf. Das Kunstobjekt erhielt viel Lob, hauptsächlich vom Sheik Suhail selbst, der sehr erfreut war über das wunderschöne und sehr persönliche Geschenk.
Am Mittwoch Abend waren dann die Frauen an der Reihe. Ein Abendkleid hatte ich mitgebracht, allerdings war es schulterfrei und ich wusste nicht, ob dies in Ordnung sei. Zur Sicherheit noch einen Schal über die Schulter und wenn alle Stricke reißen auch über den Kopf. Ich zog meine wunderschönen, langen Jadeohrringe und einen atemberaubenden grünen Turmalin Ring mit Brillanten an. Grün ist in der U.A.E. eine wichtige Farbe, sie steht für die Dynastien der Fatimiden und ist auch in deren Flagge enthalten.
Mein Taxi wurde erst gar nicht durchgelassen, da nur edlen Karrossen der Weg zum Haupteingang freigegeben wurden. So musste ich mit meinen High Heels ein ganzes Stück zu Fuß laufen. Aber meine Einladungskarte öffnete mir jede weitere Pforte. Am Eingang gab es wie auf einem Flughafen eine Security Kontrolle, das Handy musste abgegeben werden. Währenddessen strömten wunderschöne Frauen in Ihren fein bestickten Abayas herein. Sie hinterließen einen wohlriechenden Duft ihres Parfums in dem langen Gang, wo links und rechts Frauen mit einem cremefarbigen Gewand standen und mit der Zunge schnalsten und dadurch ein ganz eigenes Geräusch erzeugten. Ich vermute eine Art Begrüßung der Brautjungfern. Einen Gang weiter stand ich in einer gigantischen mindestens 4 Fußballfelder großen Halle. Diese wurde in eine Feenlandschaft verwandelt. Neben der vielen Dekobäume, die anstatt Blätter frische Blüten hatten, gab es eine enorme Bühne mit Blumen und Glaskugeln, jeder Tisch hatte ein anderes frisches Blumenarrangement. Noch nie habe ich soviele schöne Frauen in Traumroben gesehen. Die meisten zogen ihre Abaya aus oder öffneten sie. Andauernd wurden Speisen und Getränke gereicht. Immer wieder kamen Frauen mit einem Parfum oder einer Art Weihrauch, den man mit der Hand zu sich winkt. Ich war überwältigt von soviel Neuem und Prunkvollem. Diverse Sänger traten auf, ein paar Frauen klatschen zum Rhythmus der Musik, dann plötzlich klassische Musik – eine Balletttruppe trat auf, es war eine Mischung zwischen Cirque du Soleil und der Zauberflöte. Fantastisch!
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Als alle Feen, Ballerinas und Paradiesvögel von der Bühne verschwanden, erschien die Braut ganz unerwartet in weiß. Das Kleid eine Mischung aus westlicher und arabischer Welt, ein langer Schleier bestickt mit tausenden und aber tausenden kleinen Perlen, Blüten und Bajetten. Wunderschön sah Sheikha Maryam aus, jetzt kam auch der Bräutigam auf die Bühne und begrüßte die Braut und sogleich verschwand er auch wieder. Sie hingegen ging über die Bühne hinunter zu einem Laufsteg, der durch die Tische führte. Alles wurde auf großen Monitoren übertragen. Ihr Brillantcollier glitzerte und funkelte. Als der Rundgang beendet war, durfte man der Braut auf der Bühne gratulieren, das tat ich auch. Sie bedankte sich auch noch mal für die schöne Falkenhaube und meinte sie würden uns gerne auf Ihrer Hochzeitsreise in Südtirol besuchen. “In sha`allh” (so Gott will) wir würden uns auf alle Fälle sehr freuen. Wir wünschen dem jungen Paar alles Glück dieser Welt.
Manuela Gamper
Sehen Sie sich das Video zur silbernen Falkenhaube an.